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 Geschlechtsbestimmung

 

Hier bekommen Sie einen detaillierten Überblick der unterschiedlichen Techniken zur Geschlechtsbestimmung von Vogelspinnen.

Die sicherste, aber auch aufwendigste Methode ist die Untersuchung der Exuvie (Haut). Ist die Haut nach der Häutung schon getrocknet, so sollte diese mit etwas Spülmittel angereichertes Wasser aufgeweicht werden. Alternativ kann die Haut auch mit Alkohol (Isopropanol 70%) oder mit Hilfe von Wasserdampf geschmeidig gemacht werden. Jetzt lässt sich die Abdominalhaut mit etwas Geschick  auseinander ziehen und in die richtige Position bringen wie auf den folgenden Bildern zu sehen ist. Von Interesse ist der obere Bereich der Fächerlungen zwischen denen die Epigastralfurche liegt. Befindet sich zwischen dem oberen Lungenpaar eine Spermathek, handelt es sich eindeutig um ein Weibchen. Es kann jedoch vorkommen, dass die Spermathek an der Abdominalhaut nach der Häutung verklebt und ein Weibchen als Männchen interpretiert wird. Deshalb muss dieser Bereich besonders sorgfältig betrachtet werden und die Spermathek ggf. vorsichtig von der Haut gelöst werden. Die Spermatheken können bei verschiedenen Arten sehr unterschiedlich aussehen.

Spermathek Brachypelma smithi (Weibchen)

    Spertmathek (Lage, siehe roter Pfeil) Spermathek vergrößerte Darstellung

  Spermathek (stark vergrößerte Darstellung)

 

Brachypelma smithi (Häutungen)

Weibliche Häutung, die Spermathek ist zwischen dem oberen Lungenpaar gut erkennbar. Männliche Häutung, es befindet sich KEINE Spermathek zwischen dem vorderen Buchlungenpaar.
 
 

Unterschiede im männlichen / weiblichen Epigastralbereich

  Das linke obere Bild zeigt den Querschnitt des weiblichen Epigastralbereiches. Auch bei subadulten Tieren lässt sich hier schon äußerlich die Wölbung der oberen Lippe erkennen.

Auf dem linken unteren Bild sind die Unterschiede der weiblichen und männlichen Geschlechtsorgane dargestellt. Das männliche Tier besitz eine sehr kleine Geschlechtsspalte und keine Spermathek. Des Weiteren fehlt die untere Lippe und die Ausprägung der "Nase".

 

Nach der 6. Häutung ist die Spermathek des Weibchens bereits bei einer 25-facher Vergrößerung gut erkennbar.

 

 

Männliche Erkennungsmerkmale (äußerlich)

Erst mit der Reifehäutung, welche beim erwachsenen Männchen die letzte Häutung seines Lebens ist, stellen sich einige äußerlichen Veränderungen ein.

Alle adulten Männchen haben an den Enden der beiden Tastern jeweils einen Bulben, der je nach Art ein bisschen anders aussehen kann. Auf den beiden linken Bildern sind die Bulben einer B. Smithi in verschiedenen Ansichten abgebildet. Diese sind beim lebenden Tier eingeklappt. Sie dienen zur Befruchtung des Weibchens. Wenn das Männchen paarungsbereit ist, tritt an der Epigastralfurche am Hinterleib das Sperma aus. Um das Sperma mit den Bulben aufnehmen zu können, spinnt das Männchen ein Netz, das Spermanetz. An diesem Netz befestigt das Männchen sein Sperma um es dann später mit den Bulben aufnehmen zu können. Erst jetzt ist das Männchen paarungsfähig und kann das Sperma in die Samentaschen des Weibchens abgeben.

Ein weiteres Merkmal ist der Schienbeinhaken am ersten Beinpaar. Allerdings befinden sich die Schienbeinhaken nicht bei jeder Art von geschlechtsreifen Männchen. Die Haken haben die Aufgabe, bei der Paarung die Beißklauen des Weibchens blockieren sollen.

 

 

 

 

 

Foto rechts oben: Schienbeinhaken (Tibiaapophysen)Brachypelma Smithi
 

 

Die Klaasche Methode

Diese Methode wurde von Peter Klaas beschrieben. Hierbei wird die Region über der Epigastralfurche zwischen den beiden Fächerlungeneingängen näher betrachtet. Ist die Region völlig behaart, sehr dick und breit (von der Seite betrachtet ist eine deutliche Erhebung "Nase" erkennbar), so handelt es sich um ein Weibchen. Diese ist von der Seite deutlicher zu sehen als frontal von unten. Bei den beiden oberen Bildern ist diese Erhebung sehr gut erkennbar. [Fotos: B. smithi Weibchen]

 

Ist die Region eher schmal, weniger dicht bzw. fast gar nicht behaart, sind die Haare (ansatzweise) in einem Ring angeordnet (oft befindet sich innerhalb dieses Ringes noch ein Punkt) und wölbt sich die Region nicht sonderlich aus der Umgebung heraus, so handelt es sich um ein Männchen. In dem rot markierten Bereich, direkt über der Epigastralfurche befinden sich bei den B. Smithi Männchen "Minnispinndrüsen". Diese sehen unter einer hohen Vergrößerung wie kleine Röhren aus. Diese sehr kleinen Spinndrüsen, produzieren spezielle Seide, die für den Bau des Spermanetzes von der Spinne eingesetzt wird. [Fotos: B. smithi Männchen].

Einige männliche Vogelspinnen haben auf der Abdomen Unterseite im Bereich der Geschlechtsöffnung einen Punkt, der je ach Art mal weiß aber meist dunkel bzw. fast schwarz sein kann. Weibchen haben diesen Punkt nicht.

Oft sind diese Merkmale nicht gut erkennbar, so das die einzige sichere Bestimmungsmöglichkeit die hier beschriebene Untersuchung der Häutung im Epigastralbereich darstellt.