Beitragvon Azrael » So 26. Dez 2010, 10:43
Heyho,
mal abgesehen davon, dass mir die Gattung Psalmopoeus generell zur Gruppenhaltung nicht unbedingt am naheliegendsten erscheint (im Gegensatz etwa zu z.B. A. minatrix, H. incei oder P. rufilata), sollte man auf jeden Fall Geschwister aus einem Kokon zusammen aufziehen, die im Idealfall nie getrennt waren, und nicht fremde oder gar adulte Tiere zusammenlegen, die sich überhaupt nicht kennen. Mir persönlich erscheint das Thema "Gruppenhaltung" generell ein ziemliches "Glücksspiel" zwischen Populationsdruck und Toleranz zu sein, bei dem permanent die Balance zwischen Platzangebot und gegenseitiger "Entfremdung" gefunden werden muss. An eine dauerhafte Gruppenhaltung adulter Tiere glaube ich persönlich eigentlich nicht. Es existieren zwar Kolonien, die soziale Toleranz untereinander erscheint mir aber eher ein evolutionärer "Notfallplan" als eine Dauerzustand zu sein. Irgendwann gibt es Reibereien (spätestens nach der Reifehäutung der Böcke), Verluste sind nie auszuschließen, und ausreichend "Ersatzwohnungen" sollten zum Vereinzeln immer vorhanden sein. Wer mit einer Gruppenhaltung liebäugelt, der sollte wohl erstmal mehrere Spiderlinge eines Kokons zusammen aufziehen. Das ist bei einigen Arten bis zu einem gewissen Nymphenstadium meist recht unproblematisch, und man erkennt dann auch schon diverse Probleme (wenn z.B. ein "Nesthäkchen" in seinem Wachstum deutlich hinter seinen Geschwistern zurückbleibt, in der "Meute" aber nur schwer gezielt gefüttert werden kann), die einem eine Gruppenhaltung früher oder später "verleiden" kann.
MfG
Gerhard
0.1 A. versicolor | 0.1 B. smithi | 0.0.3 C. cyaneopubescens | 1.1 P. murinus