Ich habe mir mal Gedanken gemacht und eine Ausarbeitung geschrieben die man als Erleichterung und Anleitung zum Einrichten eines Terrariums für Boden, Baum und Röhrenbewohner verwenden kann. Die Ausarbeitung ist allerdings noch ein Entwurf. Verbesserungen kommen mit sicherheit noch, man lernt ja nie aus in dem Hobby. Auch wäre ich für Kritik und Infos was man evtl. daran noch verbessern könnte, sehr dankbar.
Die richtige Einrichtung eines Terrariums
Zu allererst muß der Halter sich im klaren sein welche Vogelspinne in das Terrarium einziehen soll. Denn danach richtet sich die Anschaffung und Einrichtung des Terrariums. Ein Terrarium sollte immer so eingerichtet werden daß es der Spinne enstpricht die dort Einziehen soll, von daher ist es unumläßlich sich voher über das Tier zu Informieren. Handelt es sich um einen Bodenbewohner braucht man ein Terrarium mit einer 30er Höhe. Handelt es sich um einen Baumbewohner braucht man ein Terrarium mit einer 40er Höhe. Bei einem Röhrenbewohner benötige ich einen sogenannten Haplotank mit entsprechender Tiefe nach unten.
Ebenso ist die Größe des Tieres zu beachten. Ein Tier mit einer Körperlänge von 2,5 cm kann durchaus schon in ein Terrarium einziehen. Bei Slings kann man je nach Größe des Tieres Filmdosen, Fürstplastdosen , Heimchendosen oder Faunaboxen verwenden.
Nun kommt es auf die Art der Vogelspinne an. Ein Bodenbewohner braucht ein eher flaches aber in der Grundfläche größeres Terrarium, während ein Baumbewohner ein in der Höhe größeres Terrarium braucht. Bei Röhrenbewohnern richtet sich die Größe des Terrariums in der Tiefe nach unten (Haplotank) da diese viel Bodengrund zum Graben benötigt.
Bei der Einrichtung eines Terrariums sind einem bis auf die Maße des Terrariums keine grenzen gesetzt. Je natürlicher das Terrarium eingerichtet ist umso schöner ist meiner meinung nach das Betrachten danach.
geeignete und nicht geeignete Bodengrundarten:
Kokoshumus
Die Vorteile: Der füllt nur die Kassen der Zoogeschäfte wie bekannt ist.
Nachteile: Er besteht aus zerkleinerten Kokosfasern und ist in nassem Zustand sehr nass und in trockenem Zustand staubig. Der Bodengrund ist zudem sehr nährstoffarm und Pflanzen wachsen sehr schlecht. Der Bodengrund ist eher für Baumbewohnerterrarien geeignet, wenn man aber mit echten Pflanzen arbeiten möchte eher weniger.
Blumenerde
Die Vorteile: Der Bodengrund ist sehr grabfähig, nährstoffreich, deswegen auch für bepflanzte Terrarien bestens geeignet. Den gibt´s ja in fast jedem Baumarkt!
Die Nachteile: Der Bodengrund besteht oft aus reinem Torf. Bei reinen Torfprodukten wird (wenn er einmal eingetrocknet ist) Feuchtigkeit schwer aufgenommen.
Wald und Wiesenerde
Die Vorteile: Der Bodengrund ist ein schönes grabfähiges Substrat. Er enthält viele nützliche Kleintiere, die für ein gesundes Gleichgewicht im Boden sorgen und Schimmel vermeiden. Schimmelt es doch mal wo, kümmern sich Springschwänze und weiße Asseln darum falls man welche eingesetzt hat. Der Geheimtipp liegt natürlich auf den Wiesen: Maulwurfshügel! Lehmiger Bodengrund wird sehr schwer. Wenn der hoch eingefüllt wird ergibt das schwere Terrarien, die entsprechend stabile Regale brauchen.
Sand
Vorteile: Der Bodengrund schaut schön Wüstenlookmäßig aus
Nachteile: Er ist nicht oder bedingt grabfähig aber zum untermischen von lehmigem Boden zwecks lockerer Struktur aber prima geeignet.
Auch hier gibt’s ein Märchen: Sand würde die Buchlungen verstopfen. Dem ist nicht so .
Lehm
Die Vorteile: hält bombig und sieht schön wüstenmässig aus. Je nach Gegend gibt es verschiedene Lehmfarben. Anderen Bodengrund beigemischt verbessert Lehm jedes Substrat bezüglich Grabfähigkeit und Festigkeit erheblich.
Er hat eine wunderschöne Optik die zu Trockenterrarien (z.B. Brachypelmen) passt und sieht sehr natürlich aus.
Die Nachteile: Er ist in nassen Zustand sehr schwer. Reiner Lehm wird sehr fest und fast schon Betonmäßig. Da ist es am besten man mischt noch Sand ( aber keinen Vogelsand der scharfkantige Körner besitzt) unter.
Die Einrichtung eines Terrariums:
Zu allererst: Alles was man für die Einrichtung eines Terrariums benötigt findet man in der Natur. Den Wassernapf ausgeschlossen.
Einrichtung eines Terrariums für Bodenbewohner.
Das Terrarium sollte so eingerichtet werden daß das Tier genug Bodengrund zum Graben hat. Dieser sollte Schicht für Schicht andrückt werden um den Bodengrund zu verdichten und so ein Grabfähiger Bodengrund entsteht. Auch sollte zuvor berücksichtigt werden ob man echte oder unechte Pflanzen im Terrarium haben möchte da es Spinnenarten gibt bei denen man getrost auf Pflanzen verzichten kann. Diese werden dann eh zertrampelt, heraus gerissen oder im schlimmsten Fall, das gesamte Terrarium umgegraben was eine Bepflanzung unnötig macht.

Den Bodengrund läßt man vom Frontsteg eben nach hinten auf ca. zwei drittel der Terrariumhöhe ansteigen. Danach sticht man noch ein oder mehrere Unterschlüpfe in den Bodengrund vor, damit die Spinne es sich aussuchen kann wo Sie evtl. graben möchte. Wichtig ist daß viele Versteckmöglichkeiten geboten werden um der Vogelspinne ausweichverstecke zu bieten. Zum Schluß hin wenn alles soweit von den Versteckmöglichkeiten eingerichtet ist kann man evtl. mit der Bepflanzung des Terrariums beginnen. Mit Pflanzen lassen sich sehr gut auch kahle Stellen im Terrarium kaschieren wo eine eventuelle Gefahrstelle durch zu hohe Sturztiefe ist. Diese entstehen meistens links und rechts vom Übergang Frontsteg zum Bodengrund. Zuletzt noch den Wassernapf platzieren und das Terrarium ist fertig eingerichtet.
Man kann allerdings nicht alles aus der Natur zum Einrichten verwenden. Es sollte von spitzen Steinen und Pflanzen mit Stacheln (Kakteen, einige Haworthiaarten), Fleischfressenden Pflanzen, Giftige pflanzen, Abstand genommen werden da man hier nur das Verletzungsrisiko der Spinne erhöhen würde oder sogar den Tod der Vogelspinne hervorruft.
Geeignete Pflanzen für Terrarien wären:
Efeu
Efeutute
Ficusarten
Moose
Kakteen ohne oder mit sehr weichen Stacheln
Sukkulenten ohne harte Blattspitzen und Stacheln
Tillandsien
Einige Pflanzenarten benötigen allerdings sehr viel Licht und brauchen dementsprechenden Bodengrund was Sie nur bedingt verwendbar macht. Die einfachste Alternative wäre hier die Verwendung von Kunstpflanzen da diese keinen Pflegeaufwand haben.
Einrichtung eines Terrariums für Baumbewohner.
Die Einrichtung eines Terrariums für Baumbewohner erklärt sich im Grunde schon von selbst. Man benötigt ein Terrarium das in der Höhe mehr Platz bietet. 40 Zentimeter Höhe haben sich hier bewährt.
Auch hier gilt: Alles was man für die Einrichtung dieses Terrariums benötigt findet man in der Natur.
Den Bodengrund kann man hier getrost etwas unbeachtet lassen. Ich würde allerdings auch hier Wald oder Wiesenerde verwenden. Den braucht man hier nicht so hoch einfüllen. 4 bis 5 Zentimeter reichen. Es ist natürlich jedem überlassen ob man mehr Bodengrund möchte. Die Rückwand kann man mittels Rindenstücke die man mit Heißkleber befestigt auskleiden. Man kann auch mit Gips und darin eingearbeitete Steine eine Rückwand gestalten. Da gibt es verschiedene Möglichkeiten. Anschließend stellt man einen hohlen Baumstumpf oder ein( oder sogar mehrere) gebogenes Rindenstück senkrecht ins Terrarium was der Spinne Unterschlupf bietet. Ein paar Starke und dünne Äste, dünnes Gestrüpp um der Spinne die möglichkeit zu bieten, Ihr Gespinnst zu befestigen und man ist im Grunde schon fertig. Auch hier ist es jedem überlassen ob man mehr oder weniger Äste verwendet. Äste oder Gestrüpp von Dornenbehafteten gehölzen haben allerdings im Terrarium nichts zu suchen. Hier kann sich die Vogelspinne ernsthaft Verletzen. Man kann hier ebenfalls Echte oder unechte Pflanzen verwenden. Den Wassernapf nicht vergessen um der Spinne das Trinken zu ermöglichen.
Einrichtung eines Terrariums für Röhrenbewohner.
Für Röhrenbewohner eignet sich mam besten ein sogenannter Haplotank. Hier handelt es sich um ein eher schmales aber dafür umso höheres Terrarium das von oben geöffnet werden kann und am Boden eine oder mehrere Lüftungsöffnungen hat. Man kann aber mit etwas Bastelarbeit auch ein Falltürterrarium umfunktionieren.
Ebenfalls wie bei den anderen zwei Terrarieneinrichtungen gilt auch hier daß man alles für das Terrarium benötigt wird aus der Natur bekommt.
Der beste Bodengrund hierfür ist Wald oder Wiesenerde. Man kann aber auch etwas Blumenerde daruntermischen. Die Einrichtung des Terrariums gestaltet sich hier relativ einfach da Röhrenbewohner ja Unterirdisch leben. Der Haplotank wird ca. 10 bis 5 cm unterhalb des oberen Randes mit Erde gefüllt. Man kann mit einem Besenstiel, Stab oder ähnlichem ein oder mehrere Wohnröhren vorstechen. Zur Zierde auf die Oberfläche noch ein Rindenstück oder ähnliches und das Terrarium ist auch schon fertig eingerichtet.