Hi, ich habe ein paar Fragen zu Haltung und Pflege. Danke!=)

[hermelin88]

Kommt eben auf den Charakter der spinne an. Meine rosea kommt mir schon bockig und stur vor
Aber friedlich auf keinen Fall. Aber wenn ich mir vorstelle mich würde jemand fangen und in nen glaskasten stecken,wär ich auch sauer

[AnakinSkywalker]

Kann ich gut verstehen. Ich könnte mir vorstellen daß noch vor Jahren keiner damit gerechnet hat daß die Terraristik sich so entwickelt und der Handel mit Vogelspinnen so boomt. Deswegen kamen ja die ganzen Wildfänge die manche Arten an den Rand des Aussterbens gebracht haben. Ein Glück gabs welche wo sich dachten mal versuchen ob man da nachzüchten kann. Was zum Glück funktionierte. Sonst wäre manche Art jetzt nicht mehr da. Und manche Arten brauchen lange um zu wachsen. Die Grammostolen wie Brachypelmen fallen da drunter. Drum gabs da bis vor ein paar Jahren, sogar jetzt noch Wildfänge. Ich finde der Wildfang gehört abgeschafft und sehr streng kontroliert ob da keiner mehr wild fängt. Nachzuchten gibts doch bestimmt schon mehr als genug.

[hermelin88]

Hab mir mal ne doku über den wildfang angesehen. Die räuchern wenn es sein muss, sogar die wohnhöhlen aus ...einfach unverständlich
Hab mal so ne doku über vs gesehen ist ganz interessant. http://www.youtube.com/watch?v=-5Oe1lMpxBY

[AnakinSkywalker]

Die Doku kenn ich. Australiens Königin der Spinnen. Die hab ich neben 6 anderen Dokus auf DVD. Wie die alle heißen, keine Ahnung. Aber bei einer Doku spielt meine baldige neue Spinne eine Hauptrolle. Eine Brachypelma albopilosum. Nur schade daß das Tier am Schluß von einem Hundertfüßer getötet wird.

P.S. hab noch nen Link gefunden da kann man sich die Dokus sogar runterladen. Sind etliche gute Dokus dabei. Die hab ich nämlich auch von da her. http://dokujunkies.org/tag/spinnen

[hermelin88]

Danke dir muss ich dann mal rein schauen

[AnakinSkywalker]

Uuuund hier kann man sie sich gleich anschauen

http://www.vogelspinne.at/forum/viewtopic.php?f=2&t=3271

[Badenser]

Hey Leutz.
Also ich definiere die Spinnen nicht als aggresiv und zahm,sondern als selbstbewußt und ruhig.
Und zu den Doku's:sie sind interessant,deswegen hab ich sie mir am Anfang meines Hobby's runtergeladen und angeschaut.

[AnakinSkywalker]

Als selbstbewußt definiere ich aber daß eine Spinne von sich aus einen Menschen angreift. Was sie aber nie tun würde. Eher flüchtet sie in Ihren Unterschlupf oder in eines Ihrer Verstecke. Und ruhig sind sie alle. Sind ja Lauerjäger, bewegen sich nicht viel oder auch gar nicht und warten schön drauf das die Beute vorbei kommt. Den Begriff "selbstbewußt" gibts da auch nicht. Charakterbezogenes Verhalten wäre ein angemessener Begriff.

[Badenser]

Naja,Christian,Du hast ja Deine Geni selber mal als selbstbewußt beschrieben.
Also meine Geni kommt mir öfters mal entgegen,wenn ich im Terra mal das Wasser wechsel.

[AnakinSkywalker]

Ich habe Sie mal so beschrieben ja. Aber habe auch Vergleiche mit anderen Arten gemacht. Selbst da gab es Exemplare die sich etwas hervorheben wollten. Aber im Nachhinein stellte sich fest daß da ein Haltungsfehler schuld war. Und das ne A. geniculata reagiert wenn da jemand im Terraium hantiert is ja wohl klar. Man weiß es zwar nicht ganz genau warum es so ist, aber es könte ja auch ein Finger sein den sie bemerkt hat oder einen Ast der sich bewegt. Alles kann im Grunde auf vorhandensein von Futter hinausgehen. Ich seh manche Dinge momentan etwas klarer und versuche mich in eine Spinne hinein zu versetzen und aus dem Blick der Spinne zu betrachten. Mach das mal, das ergibt völlig neue Erkenntnisse. Selbst wenn sie auf Dich zukommt. Dich angreifen wird sie nie. Weil sie weiß daß sie den kürzeren zieht. Eher kommt der Schutzreflex , und sie flüchtet. Meine reagiert nur wenn ich die Pflanzen zurückschneide oder mal mit dem Schlauch zu nahe komme. Es bewegt sich ja was, also könnte Futter dabei sein. Aber ansonsten interessiert es die Spinne gar nicht was da passiert.

[Storm]

Hallo Badenser,
meine "rosea" kommt mir auch entgegen,und legt eine von ihren acht Beinen auf meine Hand,ohne agressiv zu reagieren.
Ist es nicht vielleicht doch möglich,das Spinnen ihren Halter erkennen?

[AnakinSkywalker]

Na das möcht ich jetzt mal dahingestellt haben. Du weißt schon daß die Augen der Spinne nicht grade die besten sind? Daß sie im grunde nur hell oder dunkel erkennen können. Das daß Gedächtnis der Spinne aufs minimalste Ausgelegt ist? So, und nun erklär mir wie eine Spinne da ihren Halter erkennen will?

[AnakinSkywalker]

Ich erklärs Dir gerne.

Man kann die Sinnesorgane in drei Gruppen einteilen: mechanische Sinne (Haarsensillen, Spaltsinnesorgane,Propriorezeptoren), chemische Sinne(Kontaktchemorezeptoren, Tarsalorgane) und optische Sinne. Wenn man die einzelnen Sinne miteinander vergleicht, sind die mechanischen Sinne am deutlichsten und weitesten entwickelt und spielen beim Verhalten der Spinne die überragende Rolle. Für verschiedene Reize sind einerseits verschiedene Rezeptoren ausgebildet, andererseits können äußerlich gleiche Rezeptoren unterschiedliche Funktionen erfüllen.
Mechanische Sinne
Die typischen Mechanorezeptoren werden durch die Haarsensillen repräsentiert, die den ganzen Körper, aber hauptsächlich die Beine, bedecken. Meistens handelt es sich um einfache Tasthaare und die spezialisierten Trichobothrien die auf Luftbewegungen (auch Schalldruckwellen) reagieren. Dadurch ist eine Art "Hören" möglich. Ebenfalls hauptsächlich über die Beine verteilt liegen die Spaltsinnesorgane, die im Exoskelett verankert sind. Sie übermitteln Sinnesreize, die durch Vibrationen oder die Schwerkraft verursacht werden. Die Propriorezeptoren liegen dagegen im Körper und registrieren den relativen Stellungswinkel der Beingelenke, sowie die Position des Körpers. Sie sind also Teil des Gleichgewichtssinn.
Chemische Sinne
Bei der Geruchswahrnehmung liegen die wirksamen Stoffe in gasförmiger Form vor und können deshalb über große Entfernung und oft in geringer Konzentration wirken. So lösen z.B. stark riechende Substanzen wie ätherische Öle eine Fluchtreaktion der Spinne aus. Der Geruchssinn spielt vor allem bei Auffinden des Geschlechtspartners eine Rolle, da diese geschlechtsspezifische Substanzen (Sexpheromone) produzieren .Als Geruchsrezeptoren gelten die Tarsalorgane, kleine Einstülpungen auf den Tarsen der Extremitäten. Die wohl wichtigsten Chemorezeptoren sind aber die Kontaktchemorezeptoren, die vor allem auf den distalen Palpus- und Beinabschnitten stehen. Auf den ersten Blick sehen sie wie normale Tasthaare aus, unterscheiden sich jedoch von diesen durch einen steilen Anstellwinkel, einen S-förmigen Haarschaft und durch eine offene Haarspitze. Sie nehmen die Beschaffenheit und die chemischen Eigenschaften von Objekten wahr. Auch bei der Balz sind die Kontaktchemorezeptoren von großer Wichtigkeit.
Optischer Sinn
Die meisten Spinnen besitzen acht Augen, die fast immer in zwei Reihen angeordnet sind. Entsprechend ihrer Verteilung auf dem Carapax unterscheidet man vordere Mittelaugen (VMA), vordere Seitenaugen (VSA) hintere Mittelaugen (HMA) und hintere Seitenaugen (HSA). Es lassen sich Haupt- und Nebenaugen voneinander unterscheiden. Die Hauptaugen sind immer die VMA. Der optische Sinn ist der bei Spinnen am schlechtesten entwickelte Sinn, z. B. fehlen bei einigen Spinnenarten die Hauptaugen. Dies kommt daher, dass für die meisten Spinnen der optische Sinn nur eine untergeordnete Rolle spielt, da sie ihre Umgebung hauptsächlich über mechanische Reize wahrnehmen.

[hermelin88]

Guten abend!
Ist interssant was du geschrieben hast.
Ich würde meine rosea mal als temperamentvoll bezeichnen
Will mal eure meinung wissen: Und zwar Unterschied Züchtung und Nachwuchs:
Ist es nicht so da es eine Riesenumstellung für einen Wildfang ist, auf einmal in einem Glaskasten zu leben und nicht mehr in der Natur? bemerken die spinnen bewusst diesen unterschied? alles wird ihnen zur verfügung gestellt....wasser und fressen und ab und zu hantiert irgend jemand im terra rum... Wo gegen nachzuchten die freie natur gar ne kennen. und unter der hand des menschen leben und aufwachsen und von dieser auch auf eine art abhängig sind. Obwohl natürlich das fangen der beute völlig natürlich ist...im terra sowie in der natur. Einem wildfang muss doch diese veränderung der umgebung und evtl. anderen haltungsbedingungen auffallen.Weiß ne genau wie ich das erklären soll... Hab mir da schon so machen gedanken wegen meiner rosea gemacht.
gruß juliane

[AnakinSkywalker]

Man kann einen Wildfang umgewöhnen. Das dauert allerdings ne ganze Weile. Da darf man es nicht zu schnell machen. Ich hab Dir mal nen Link gesetzt wie der Jahreszyklus aussieht bei der Art http://www.arachnophilia.de/forum/grammostola/2670-grammostola-rosea.html

Wie jetzt das Empfindungsvermögen einer Vogelspinne aussieht kann man glaub ich nicht erklären. Das Gehirn ist relativ klein. Da bleibt nicht viel für emotionales Empfinden. Ich denke daß es bei einer Vogelspinne recht primitiv ausgelegt ist da sie ja im grunde fast ausschließlich auf mechanische Reize ragiert.