Hi,Winni hat geschrieben:...bei ca. 60%, ist die Falltür komplett zu oder weniger offen erhöht sich diese auf ca. gut 80%...
hier dann doch auch von mir noch ein paar grundsätzliche Gedanken zum Thema "Luftfeuchtigkeit":
#1 Wir reden hier von der relativen Luftfeuchtigkeit, das heisst von der prozentualen Sättigung der Luft mit Wasser. 100% RL bedeutet, dass die Luft ihren "Grenzwert" erreicht hat und kein Wasser mehr verdunsten kann. Die RL ist aber direkt abhängig von der Temperatur. Je höher die Temperatur, desto mehr Wasser kann aufgenommen werden. Wird ein Terrarium z.B. morgens duch Lampe/Heizung erwärmt, dann geht die RL erstmal runter, im Laufe des Tages steigt sie durch Verdunstung (falls Feuchtigkeit vorhanden) dann wieder. Abends/nachts ist es dann umgekehrt, da geht die RL durch die Nachtabsenkung der Temperatur dann rauf. Fazit: Die RL ist über einen kompletten Tag hinweg allein aufgrund der Temperaturen nicht konstant!
#2 Das Terrarium ist kein geschlossenes System. Je besser die Belüftung, desto schneller nimmt ein Terrarium die Werte der allgemeinen Zimmerluft bzw. Wohunungsluft (und deren Tag-/Nachtschwankungen) an. Man sollte daher auchmal die RL-Werte UND Temperatur des "Spinnenzimmers" außerhalb des Terrariums über einen gewissen Zeitraum prüfen (Minima-/Maxima-Funktion bei Thermo-/Hygrometer). Um in einem Terrarium eine hohe RL von ~90% zu garantieren, kann es dann evtl. auch notwendig werden die Belüftung etwas zu reduzieren...
#3 Die RL ist besonders für jene Lebenformen von Bedeutung, die ihre Körpertemperatur über "Schwitzen" ("Verdunstungskälte") regeln. Ein Mensch erleidet bei 100% RL innerhalb kürzester Zeit einen Hitzekollaps, weil der Schweiss nicht mehr verdunsten kann. Spinnen (als wechselwarme Spezies) ist das wurscht. Der unmittelbare Einfluss der RL auf den Metabolismus der Spinne ist recht spekulativ (auch in punkto Häutung), da wird IMHO zu viel Wind drum gemacht, zumal auch Klimatabellen nur Durchschnittswerte repräsentieren, die im spezifischen Habitat zu bestimmten Zeitpunkten ganz anders aussehen können...
Fazit: Hört auf Christian und macht euch nicht zum Sklaven eines Hygrometers...