spiderman hat geschrieben:...die von arachnophilla.de(forum) schreiben das eine erhöhte LF70% die Häutung erleichtern...
Dem will ich nicht widersprechen, aber man kann es zumindest mal hinterfragen. Ähnlich wie seinerzeit mit der "gedüngten Blumenerde" gibt es einige etablierte Parolen, die sich hartnäckig halten, obwohl sie inzwischen relativiert wurden...
Da wäre zunächst mal das Chitin-basierte Exo-Skelett einer Spinne. Mir will da nicht einleuchten, was eine Variation der Luftfeuchtigkeit um +/- 7,62187% bringen soll - welche Differenz in Zahlen ergibt sich denn durch ein "Überlaufenlassen" des Wassernapfes genau... hat da schonmal jemand nachgemessen?
Spinnen regeln ihre Körpertemperatur nicht (wie etwa Säugetiere) durch Schwitzen. Wird die Haut einer Spinne durch höhere RL denn tatsächlich "weicher" bzw. "geschmeidiger"? Selbst wenn, ist das für eine erfolgreiche Häutung überhaupt nötig? Wenn ich eine alte Exuvie ins Terrarium lege, und dann die RL auf 70% bringe, dann tut sich da nicht viel. Auch ein trockenes Stück Tempo-Papier wird die Feuchtigkeit der Luft ignorieren, solange der Taupunkt nicht unterschritten wird, und das Wasser kondensiert...
Im natürlichen Habitat ändert sich die RL durch wetterbedingte Faktoren zum Teil erheblich und das innerhalb kurzer Zeiträume. Im Vergleich dazu kann man kurzfristiges "Finetuning" durch die Gießkanne eigentlich vernachlässigen, denn auch dieses Wasser muss erstmal wieder verdunsten, damit es zu einer erhöhten RL führt...
Wie schon erwähnt, halte ich die Sorge über akkurate Luftfeuchtigkeit nicht für schädlich... aber für überschätzt. Aber wenn das Tier erstmal auf dem Rücken liegt, dann ist es für derartige Maßnahmen eigentlich zu spät. Da ist Ruhe und Geborgenheit wichtiger...
Und letztlich zeigt die Realität, dass auch das akribische Einhalten einer RL von exakt 70,00% eine erfolgreiche Häutung nicht zu garantieren vermag. Im Leben einer Vogelspinne bleibt eine Häutung ein relativ risikobehafteter Prozess...